Satt sein

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Herr D.,

Sie pöbeln ja immer gerne. Das wissen wir inzwischen. Mich würde deshalb nicht verwundern, wenn Sie allein ob des Titels dieses Eintrages aufbegehrten. Einfach so, weil Ihnen nach Pöbeln ist. Ach ja, Sie Guter, Sie.

Denn allen anderen ist das Pöbeln irgendwie abhanden gekommen. Oder es pöbeln nur die, die niemand hören will. Noch schlimmer.

Aber das ansonsten mal jemand von diesem Tisch aufstünde, den wir uns so reichlich eingedeckt haben, dafür sind die Bäuche offenbar zu voll und damit die Hine tot.

Finden Sie nicht auch, wie grotesk still es ist?

Hören Sie mal!

Hören Sie was?

Eben, niemand pöbelt.

Vielleicht darüber, dass es bald den Porsche Cayenne zu ersetzen gilt.

Ich finde das nahezu unerträglich. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu sensibel für all jene, die nicht mit am Tisch sitzen können, sondern – wenn sie glücklich sind – essen dürfen, was an seinen Rändern herunterfällt. Ganz zu schweigen von jenen, denen nicht mal unser Müll zugänglich ist.

Also sitzen wir da und haben schon längst aufgehört, über all das nachzudenken. Über überhaupt irgendetwas nachzudenken, weil das mit so einem vollen Magen erstickte Hirn nicht dazu in der Lage ist.

Ich spreche mich hiermit offiziell fürs Pöbeln aus. Sollen Ihnen dabei doch Fetzen Fleisch aus dem Mund quellen. Sollen Sie doch Rosinen spucken. Ist mir alles einerlei.

Solange zumindest Sie standhaft bleiben und aufbegehren, will ich weiter glauben, dass doch noch alles gut werden könnte.

Immer, aber insbesondere heute: irritiert,

Ihre K.

 

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